Wie am Lagerfeuer mit guten Freunden


Folk-Duo The Moonshiners begeistern mit vielfältigem Programm die Zuhörer im Heimathaus Wachholz


Beverstedt-Wachholz.

Wer kurz die Augen schloss, wähnte sich wahlweise an einem Lagerfeuer in Pennsylvania, in einer Kneipe in Dublin oder im Hafen von Liverpool zwischen den Segelschiffen der viktorianischen Zeit. So vielfältig klang der Sound des Folk-Duos The Moonshiners. ....

Die Moonshiners unterhielten die Besucher mit einem Programm voller Lieder, in denen es um Liebe, Abschied und um die Sehnsucht der Fischer und natürlich um das irische Nationalgetränk ging. Wobei „The Moonshiners“ - was soviel wie Schwarzbrenner heißt - neben irischen auch englische, US-amerikanische und plattdeutsche Stücke im Repertoire hatten. ..“


Nordseezeitung 29.10.2017


„The Moonshiners“ wecken Sehnsucht nach der grünen Insel im Heimathaus Wachholz

Eine Atmosphäre wie im irischen Pub

Andrea Grotheer 28.11.2016

Beverstedt.  Er ist aus weichem Ziegenleder, wird mit Hilfe eines am rechten Unterarm angeschnallten Blasebalgs aufgepumpt und erzeugt durch die Druckregulierung mit dem linken Ellbogen über die Pfeifen seine typischen Klänge: der Dudelsack, den Thomas Tjarks spielt. „Das muss man üben“, sagt er. Und: „Ich habe lange auf den Dudelsack gewartet, für mich gefertigt hat ihn Jon Swayne, ein britischer Instrumentenbauer“, erzählt der Musiker, der seit vier Jahren das auch Sackpfeife genannte Instrument spielt.





Bereits zum vierten Mal in Folge waren „The Moonshiners“ – bestehend aus Thomas Tjarks (links) und Rolf Krüger – zum Feuerabend zu Gast im Heimathaus Wachholz. (Andrea Grotheer)

Und nicht nur das: Thomas Tjarks ist eine Hälfte des Duos „The Moonshiners“. Er spielt Geige, Mandoline, die Konzertina, ein dem Akkordeon ähnliches Instrument, verschiedene Tin Whistles – Flöten, die vor allem in der traditionellen irischen Folkmusik eingesetzt werden – und auch die irische Bodhran-Trommel, die ebenfalls mit Ziegenleder überzogen ist.  

Zum vierten Mal in Folge waren „The Moonshiners“ zum Feuerabend zu Gast im Heimathaus Wachholz. Im Schein des offenen Feuers spielten sie irische Folkmusik und Stücke aus dem angelsächsischen Raum. Als etwas ganz Besonderes empfindet Rolf Krüger, als Sänger und Gitarrist die andere Hälfte des Duos, den Veranstaltungsort. „Es ist eines der wenigen Häuser, in denen man noch ein offenes Feuer machen darf“, freut er sich über die Besonderheit des Feuerabends.

Die Feuerstelle sei noch fast original erhalten, ergänzt Walter Noeske vom Heimatverein der Gemeinde Beverstedt. Im Namen des Vorstandes begrüßte er die rund 60 Gäste und gab einen kurzen Einblick in die Bedeutung der musikalischen Folklore als einen traditionellen Wert einer Gesellschaft.




„The Moonshiners“, deren Name im englischsprachigen Raum eine Bezeichnung für Schwarzbrenner ist, spielen schon seit über 20 Jahren zusammen. Früher gehörte ausschließlich irische Musik zu ihrem Repertoire, heute spielen sie Stücke aus dem angelsächsischen Raum, in denen auch schon mal spanische Einflüsse zu hören sind. „In Irland gibt es immer wieder neue Stücke, die zu Volksgut werden und von denen man dann denkt, sie seien Hunderte von Jahren alt“, informiert Tjarks zwischen zwei Liedern das Publikum. Die irische Musik habe in den 1960er- Jahren eine Art Revival erlebt, als in den USA konservierte Stücke die Rückkehr ins Heimatland angetreten haben, erzählt er. ....

Tjarks und Krüger merkt man die Liebe zur grünen Insel an, sie erzählen von Reisen nach Irland und England, die sie unternommen haben. „Ich spiele auch Blues und Rock, aber die irische Musik trage ich im Herzen“, sagt Krüger, der aus Lunestedt kommt. „Wir machen irische Musik, wie sie in England gespielt wird“, ergänzt der Bremerhavener Tjarks.

Ob A cappella, instrumental oder nur begleitet von den Klängen des Dudelsacks, die klare, durchdringende Stimme von Rolf Krüger berührt .. –„Galway ist an der Westküste Irlands, die in der Nähe gelegenen Cliffs of Moher lohnen eine Reise“, erfuhren die Zuhörer, die dem Duo begeistert applaudierten.

„Es ist toll, wie sie es schaffen, irische Musik rüberzubringen“, so das Urteil über den Abend von Norbert Barabasch aus Kirchwistedt, der gemeinsam mit seiner Frau auch irische Folkmusik macht. Und Maren Berger-Hoyer lobt die Atmosphäre des Heimathauses: „Es ist gemütlich, familiär und perfekt für irische Folklore. Es erinnert an einen irischen Pub.“ Unterstützt wurde diese Atmosphäre durch die passende Verpflegung, ehrenamtliche Helfer des Heimatvereins boten den Gästen des Feuerabends neben Bockwurst und Broten auch Guinness, Irish Coffee und irischen Whiskey an.